Fraukirch in der Pellenz
Wie ein Schatz vergraben und dennoch offen zutage steht eine Legende in Stein mitten in unserem rheinischen Land, die Fraukirch in der Pellenz. In freier Ackerlandschaft südlich von Mendig steht das kleine Kirchlein, um das sich die Sage der Genoveva rankt. Ein Bauerngehöft und eine reizvolle Votivkapelle stehen ihm zur Seite und bilden gemeinsam eine Insel in der weiten Feldflur. Auf die Genovevalegende näher einzugehen würde den Rahmen dieser Fotogalerie sprengen; die Bilder sollen lediglich zeigen, welch verborgenes Kleinod so mancherorts in unserer Heimat zu entdecken ist. Nach der Legende soll sich hier in der damaligen Wildnis die Pfalzgräfin Genoveva über 6 Jahre mit ihrem Sohn Schmerzensreich aufgehalten haben. Nach ihrer Wiederfindung soll auf ihre Bitte hin hier eine Kirche errichtet worden sein, und hier soll Genoveva auch beerdigt sein. Mit dem Wallfahrtslied der Fraukirch wallen zeitweise heute noch Menschen der umliegenden Dörfer hin zu diesem Gotteshaus.
"Zu der lieblichen Kapelle, die der Pellenz Fluren schmückt,
Dir geweiht, Du Gnadenvolle, hehre Jungfrau, hochbeglückt
wallen heut mit frohem Sinn, Mutter Deine Kinder hin.
Lass die Pellenz, Jungfrau rein, stets Dir anbefohlen sein."
Die Fraukirch in der Ackerflur der Pellenz
Die Fraukirch in der Ackerflur der Pellenz
Blick zum Chor mit dem Genovevaaltar
Mittelteil des Altares
Siegfrieds Abschied, Wiederfindung Genovevas und Einweihung der Kirche
Altaroberteil mit Marienkrönung (Begleitfiguren sind die hl. Barbara mit Turm, die hl. Katharina mit Rad und oben hl. Johannes mit Kelch)
Relief im Oberteil (Marienkrönung)
Begleitfigur links vom Hauptbild (Anna Selbdritt)
Begleitfigur Maria mit Kind (Ausschnitt)
Fenster im oberen Teil der früheren Arkadenbögen
Gotischer Sakramentsschrein an der Chorrückwand
Gnadenbild (Pieta)
Heiligenfigur ? an der Nordwand
Doppelgrabplatte von Siegfried und Genoveva
Silbervergoldeter Kelch (1747) geschenkt von Johannes Laurentius Billig, damals Pfarrer in Thür
Blick durchs Langhaus zum Genovevaaltar
Kelchengelkreuz an der Kirchenaußenwand
Basaltkreuz an der Kirchenaußenwand
Kelchengelkreuz in der Nähe der Fraukirch
Giebel mit Inschrift am barocken Wohnhaus (ehem.Priorat)
Feldweg zur Votivkapelle
Votivkapelle vom Jahre 1605 (im Innern Kelchengelrelief)
Bildstock von 1472 in der Nähe der Fraukirch. Es ist das sog. Golokreuz. An dieser Stelle soll der Ritter Golo von den vier Ochsen gevierteilt worden sein.
Die heutige Fraukirch ist ein Bau des 13. Jahrhunderts mit einigen romanischen Bauteilen.
Genovevaaltar mit der Genovevalegende in der Darstellung (1664 aus Tuffstein)
Mittelbild mit der Genovevalegende
Vierteilung des Ritters Golo durch vier Ochsen
Zierwerk neben der Predella
Johannes mit Kelch auf dem Altaroberteil
Begleitfigur rechts vom Hauptbild (Maria mit Kind)
Verkündigung des Engels an Maria (Predella)
Säulenkapitell
Gnadenbild (Pieta)
Madonna im Strahlenkranz
Bildstock (Golokreuz)
Zierwerk auf der Doppelgrabplatte
Silbernes Ziborium (1747) geschenkt von Johannes Laurentius Billig, damals Pfarrer in Thür
Landschaft bei der Fraukirch
Kelchengelkreuz (Ausschnitt)
Basaltkreuz an der Kirchenaußenwand (1690)
Ehem. Priorat der Abtei Maria Laach (barockes Wohnhaus von 1765)
Inschrift am ehem. Priorat ( In der Übersetzung bedeutet die Inschrift: Das Haus ist an dieser Stelle gemacht (erbaut) von Heinrich Vater (Abt) von Laach. Aus den großen Buchstaben des lateinischen Wortlautes lässt sich die Jahreszahl 1765 ableiten, dies ist das Jahr der Erbauung des Hauses.
Votivkapelle mit Kelchengelrelief bei der Fraukirch
Kelchengelrelief in der Votivkapelle
Älteste Steindarstellung des Mariengebetes in gotischen Minuskeln auf dem Golokreuz.
Der Anfang des Gebetes lautet wie folgt:
Gegrocet sis tu maria Koenni der barhciec/ leve ind sossichet ind uns hoffe / gegrotz sis tu / zi dir roffen wi alle dich evekind.............
Übersetzung:
Salve Regina
(Gegrüßet seist du Königin)
Gegrüßet seist du, Maria
Königin der Barmherzigkeit,
Leben und Süßigkeit
und unsere Hoffnung,
gegrüßet seist du:
zu dir rufen wir elendige Kinder Evas.
Zu dir seufzen wir, schreien und
weinen wir in diesem Tal der Tränen.
Und darum, du unsere Fürsprecherin,
kehre deine barmherzigen Augen zu uns
und nach diesem Elend weise
uns Jesus Christus,
die gebenedeite Frucht deines Leibes,
oh, barmherzige Maria.
Genovevaburg in Mayen (Hier soll sich die Sage vom Pfalzgraf Siegfried und seiner Gemahlin Genoveva zugetragen haben. Das Bild zeigt die Ansicht vom Marktplatz aus.
Genovevabrunnen am Aufgang zur Burg. Das Bild zeigt Genoveva mit ihrem Sohn Schmerzensreich. Darunter sehen wir eine Hirschkuh, die in der Wildnis (jetziger Standpunkt der Fraukirch) den Sohn Schmerzensreich genährt haben soll.
Genovevaburg in Mayen (Das Bild zeigt die Südwest-Ansicht mit dem mächtigen Goloturm)
Die Fraukirch in der Ackerflur der Pellenz
Die Heilige von Fraukirch (nach Meurer)
Im Maifeld steht ein Kirchlein hehr
auf weitem Plan allein,
erbaut zur Mutter Gottes Ehr
ob einem heilgen Schrein.
Gar manche fromme Beterschar
führt her der Pilgerstab,
kniet singend nieder am Altar,
an Genovevas Grab.
Wenn über Flur und Wälder spannt
die Nacht den Dämmerflor,
dann tritt im weißen Lichtgewand
sie aus dem Kirchlein vor.
Stillbetend schaut die Heil`ge lang
empor zum Sternenzelt
und segnet Flur und Bergeshang
der heimatlichen Welt.
Die Bächlein singen fern und nah,
es raunt der alte Baum,
und Engel schreiten segnend da
durch aller Hütten Raum.
Nun wendet sie den milden Blick
zum Simmer noch einmal
und fleht fürs Städtlein Heil und Glück
beim Siegfriedsschloss im Tal.
Da glänzt der Himmel feierlich
im blanken Sternenschein,
der Mond ergießt ein gülden Licht
ins stille Tal hinein.
Es blüh`n die Saaten weit und breit
so reich ums Kirchlein dort;
denn Genoveva ist allzeit
des Mayenlandes Hort.
Kontakt:
Wilfried Mohr
Am Hüttenberg 11
56077 Koblenz-Arenberg
Tel. 0261-68437
E-Mail: mohr.arenberg@web.de
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